Le Touquet 2006

Ein einziger Erfolg – oder? 

War es nicht eins der besten Jahre, die der BHC in Touquet verbracht hat? Das internationale Hockey-Turnier von Touquet war wieder einmal bestens organisiert von Eric Choteaux und seiner Equipe. 

Der BHC hatte dank der Bemühungen von Markus und Olli ein komplettes Team aufgestellt, was in der Vergangenheit ja nicht immer selbstverständlich war. Insofern hatten wir hier den ersten Erfolg zu verbuchen.Der BHC reiste wie es sich für ein internationales Turnier gehört sternenförmig aus ganz Europa an. Bremen, Niedersachsen, Hessen, Bayern, Andalusien… viele Länder waren vertreten.Die zwei Knacke-Brüder kamen per Flugzeug über Paris. Peter hatte den Erfolg zu vermelden, dass er trotz eines heftigen Sturzes am Tag vor der Abreise nahezu unverletzt war, Christophs Erfolg war, dass sein Gepäck trotz eines Check-in 5 Minuten vor Abflug in Paris vom Band lief.Treffpunkt das Café gegenüber vom Café les Sports – wie hieß es noch?: Trotz einiger Verspätung auf dem Weg von Paris nach Touquet waren die Knackes die ersten und versuchten sich mit den Pittermännern aus Köln anzufreunden. Es fand sich allerdings keine Gemeinsamkeit – weder intellektuell noch emotional. Nachdem schließlich alle Spieler nebst Anhang eingetrudelt waren wurde der Abend feuchtfröhlich begangen und endete mit der großartigen Showeinlage eines männlichen, kölsch-französischen Strip-Duos. Insbesondere unsere Frauen waren tief beeindruckt und traten einige Schritte zurück.Leichtes Schwächeln eines Spielers in der Endphase des Abends konnte noch mit in der Dunkelheit des Waldes kaschiert werden.Olli und Sarah hatten keine Mühen gescheut, sich nach dem Kurzbesuch einer Hochzeit direkt nach dem Essen (!) des Nächtens auf den langen und beschwerlichen Weg nach Le Touquet zu machen. So konnte der Ausfall in letzter Minute des von Christoph verpflichteten französischen Torwartes ausgeglichen werden (Phillippe hatte sich so intensiv mit Laufen, Schwimmen, Radfahren etc. auf die Spiele vorbereitet, dass kurz vor Turnierbeginn der Arzt eine schwere Leistenentzündung diagnostizieren konnte. Was für ein Erfolg! Christophs Kommentar dazu einfach großartig: „Ich kenn’ nur Spinner!“ Und was lernen wir daraus? Ältere Herren sollten sich seeehr vorsichtig intensiv vorbereiten). 

Der erste Turnier-Morgen begann zwar mit leicht bedecktem Wetter, klarte aber sehr bald auf, so dass letztlich alle Spiele des Turniers bei herrlichstem Sonnenschein bestritten wurden. Das galt übrigens für alle Turniertage. Selbst die tägliche Sonne Andalusiens konnte nicht verhindern, dass Peter mit einem heftigen Sonnenbrand im Gesicht nach Hause reiste. 

Im ersten Spiel traf der BHC im Fußballstadion auf das Team aus Ombrage. Den Eröffnungstreffer erzielte Eric Belly – herzlichen Glückwunsch! Dann folgte noch in der ersten Halbzeit ein Penalty-Treffer von C. Knacke. Nach der Pause erhöhte der BHC nach und nach durch Treffer von Hendrik Henschen, C. Knacke und Thomas Temps auf 6 zu 0. Erst die kräftige Unterstützung der BHC-Abwehr verhalf Ombrage zu seinem Ehrentreffer. Der Endstand wurde offiziell auf 5:1 gekürzt – vielleicht meinten Turnierleitung und Schiedsrichter, eine zu deutliche Niederlage einer französischen Mannschaft könne man am ersten Turniertag nicht akzeptieren.

Das zweite Samstags-Spiel fand auf Platz eins (Kunstrasen) statt. Der BHC spielte gegen Royal Daring aus Brüssel. Die frühe Führung von Daring, konnte recht bald durch einen Treffer von Hendrik Henschen ausgeglichen werden. Dann aber markierten die Spieler von Royal Daring zwei weitere Tore und so ging es dann auch in die Pause. Dieser Rückstand zur Halbzeit stürzte den BHC in tiefe Selbstzweifel. Zum Glück aber konnte sich das BHC-Team während der Verschnaufpause noch einmal kräftig motivieren und wieder zu einer geschlossenen Mannschaft zusammenraufen. So reichte man sich beim Schlusspfiff schließlich nach einem 3:3 Ausgleich mit den Belgiern die Hände. Die Treffer für den BHC erzielten Phil und Buschi. Wir fühlten uns wie Kunstrasen. Der Abend begann in Kleingruppen, und nach einem kurzen Treffen in einer der zahlreichen Kneipen entschied man sich dafür, den Abend auch so zu beschließen. Die einen gingen brav ins Bett, andere beendeten den Abend in einem einschlägigen Club von Le Touquet. 

Der Sonntag begann mit dem Spiel BHC gegen Dok’s Band auf Platz 3 (dem Platz mit der Tartanbahn). Die Gegner konnten dem BHC nahezu nichts entgegensetzen und so endete das Spiel nach Treffern von C. Knacke (14m) und Thomas Temps (7m) mit 2:0. Man könnte fast sagen, unsere niedersächsische Verpflichtung benötigt die Hälfte der Entfernung um ein Tor zu erzielen, … aber das wäre böse und unfair.Wer behauptet eigentlich immer, dass Holländer unsympathische Hockeygegner sind? Das nächste Spiel am Sonntag ging gegen eine Mannschaft mit dem unglaublichen Namen „Ex Turem Arepti“. Ein echt durch und durch holländisches Team und in jeder Hinsicht ein sympathisches Team. Vielleicht lag es daran, dass Männer und Frauen gemeinsam spielten…? Auch diese Partie entschied der BHC ohne Mühe für sich. Das Spiel war wohl das holperigste im ganzen Turnier, denn es wurde auf Platz 4 gespielt. Diesen Platz als Sportplatz zu bezeichnen ist selbst unter Fußballern (die sonst sich hier tummeln) geschmeichelt. Die Tore erzielten Hendrik und Eric. Einige Mitspieler sehnten sich wieder zurück auf den Kunstrasen. Mit diesem Sieg war der Einzug ins Finale gesichert und der Jubel war entsprechend. Allerdings wurde die Vorfreude auf das Finale dann wieder gedämpft durch die Nachricht, dass der BHC – wie in seit nunmehr mindestens 15 Jahren jedes Mal – gegen France-Pub anzutreten hatte. 

Mit einem Mannschaftsessen im Restaurant chez Mimile wurde dieser Turniertag beendet und der Abend eingeläutet. Allerdings überhörten einige Mitspieler das Läuten und mussten dann – sofern sie überhaupt noch erschienen – ihre Verspätung mit schmaler Kost, weil Küche geschlossen, büßen. Monsieur le Président Eric wurde als Chairman zusammen mit Ludwina ans Kopfende des Tisches gesetzt, um von dort aus in bekannter Manier würdig den Spieltag zu resümieren. Nach einem reichlichen Mahl ging es weiter in den Globetrotter, wo sich schon erste Anzeichen für einen stürmischen Abschluss des Abends zeigten: Zumindest verließen einige Spieler bereits dieses Etablissement mit Schlagseite. Während die erfahrenen Spieler sich nun (gegen 0:00 Uhr) brav in die Koje begaben, ging es für den Rest des Teams in den „Le Club“ – eigentlich der nackten Tatsachen wegen, aber die konnten wohl kaum noch bewundert werden, den man kam auf die grandiose Idee, umzusteigen auf …. Tequila! Oder waren andere kunterbunte Schnäpse, die zuletzt schwere Ausfallerscheinungen bewirkten.Ohne weiter auf die Details eingehen zu wollen resümierte Olli am nächsten Morgen diesen Abend mit den Worten: „…jedenfalls werden wir bis zum kommenden Jahr lernen, nein zu sagen!“ Was für eine Erkenntnis. So schwer es allen nun am Montagmorgen fiel, bemühte man die schweren Köpfe und Glieder auf Platz eins – um sich wieder wie Kunstrasen zu fühlen. Eigentlich hatte sich der BHC vorgenommen, nach 15 Jahren zum ersten Mal einen Sieg gegen France Pub nach Hause zu tragen, aber diesen Erfolg heben wir uns für das kommende Jahr auf: Das Spiel endete 0:5. Eric, als würdiger Monsieur le Président bemerkte in diesem Zusammenhang ganz richtig: „Und so werden wir im kommenden Jahr einen neuen Anlauf nehmen, und France Pub besiegen,… wenn sie sich vorher die Beine brechen.“

Zur Entgegennahme der Trophäe blieb ordnungsgemäß eine Delegation bestehend aus Olli mit Sarah, Markus mit Susanne und Peter, während alle anderen schon wieder in alle Himmelsrichtungen abdampften. Und während Olli und Sarah (vor allem Olli) abends zur Erholung früh im Bett verschwanden, machten Markus, Susanne und Peter die bereits leergefegten Strassen Le Touquets noch einmal unsicher. 

Als dann am Dienstag morgen die letzten Sachen gepackt waren und man dem Ortsschild von Touquet auf wieder sehen winkte blieb zumindest ein wohliges Gefühl zurück, ein wirklich rundes Turnier erlebt zu haben. 

Freuen wir uns auf die kommenden Besuche an Frankreichs Kanalküste.

Peter